Friedrich II. von Preußen, geboren diese Woche vor 300 Jahren am 24. Januar 1712
« Il y a des occasions où il faut défendre par les armes la liberté des peuples qu’on veut opprimer par injustice, où il faut obtenir par violence ce que l’iniquité refuse à la douceur, où les Souverains doivent commettre la Cause de leur Nation au sort des batailles. C’est dans un des cas pareils que ce paradoxe devient véritable, qu’une bonne guerre donne et affermit une bonne paix.
C’est le sujet de la guerre qui la rend juste ou injuste. Les passions et l’ambition des Princes leur offusquent souvent les yeux, et leur peignent avec des couleurs avantageuses les actions les plus violentes. La guerre est une ressource dans l’extrémité, il ne faut s’en servir que dans des cas désesperés, et bien examiner si l’on y est porté par une illusion d’orgueil, ou par une raison solide…
-- Es gibt Umstände, da muss man die Freiheit der Völker, die durch Unrecht unterdrückt werden, mit den Waffen verteidigen; da muss man mit Gewalt erlangen, was die Unbilligkeit gütigem Verhalten verweigert; da müssen die Fürsten die gerechte Sache ihrer Nation dem Schlachtenglück anheimstellen. In solchen Fällen bewahrheitet sich das Paradox, dass ein guter Krieg einen guten Frieden bringt und sichert.
Es ist der Anlass zu einem Krieg, der ihn zu einer gerechten oder einer ungerechten Sache macht. Die Leidenschaften und der Ehrgeiz der Fürsten trüben diesen oft den Blick und lassen ihnen die gewalttätigsten Unternehmungen in den vorteilhaftesten Farben erscheinen. Der Krieg ist eine äußerste Zuflucht; man darf sich seiner nur in verzweifelten Fällen bedienen und muss sorgfältig prüfen, ob man von hochmütiger Verblendung oder von einem handfesten Grund zu ihm getrieben wird ...
Es gibt Kriege aus Verteidigungsgründen, und das sind zweifellos die gerechtesten.
Es gibt Interessenskriege, die die Könige zu führen gezwungen sind, um Rechte zu wahren, die man ihnen streitig macht. Sie führen einen Rechtsstreit mit Waffen, und der Kampf entscheidet über die Geltung ihrer Ansprüche.
Es gibt Kriege aus Vorsicht, die die Fürsten klugerweise unternehmen. Eigentlich sind dies Angriffskriege; aber sie sind deshalb nicht weniger gerecht. Wenn die maßlose Macht eines Staates kurz davor zu sein scheint, über ihre Ufer zu treten, und das ganze Universum zu verschlingen droht, ist es nur klug, ihr Deiche entgegenzusetzen und den Lauf der Strömung aufzuhalten, solange man dazu noch in der Lage ist. Man sieht die Wolken sich zusammenballen, sieht, wie sich ein Gewitter aufbaut, wie die Blitze sich ankündigen; und der Fürst, dem diese Gefahr droht und der diesen Sturm nicht alleine beschwören kann, wird sich, wenn er klug ist, mit all denen vereinen, denen die gleiche Gefahr die gleichen Interessen bedroht ...
Die Vorsicht gebietet, die geringeren den größeren Übeln vorzuziehen, sowie auch die sicherere Seite zu wählen und die ungewisse auszuschließen. Es ist daher besser, dass ein Fürst sich auf einen Angriffskrieg einlässt, solange er noch Herr ist, zwischen dem Olivenzweig und dem Lorbeerzweig zu wählen, als dass er bis zu den verzweifelten Zeiten wartet, da eine Kriegserklärung seine Versklavung und seinen Untergang nur noch um einige Momente verzögern kann. --
…Il y a des guerres défensives, et ce font sans contredit les plus justes.
Il y a des guerres d’intérêt que les Rois sont obligés de faire pour maintenir eux-mêmes les droits qu’on leur conteste; ils plaident les armes à la main, et les combats décident de la validité de leurs raisons.
Il y a des guerres de précaution, que les Princes font sagement d’entreprendre. Elles sont offensives à la vérité ; mais elles n’en sont pas moins justes. Lorsque la grandeur excessive d’une Puissance semble prête à se déborder, et menace d’engloutir l’Univers, il est de la prudence de lui opposer des digues, et d’arrêter le cours du torrent, lors encore qu’on en est le maître. On voit des nuages qui s’assemblent, un orage qui se forme, les éclairs qui l’annoncent ; et le Souverain que ce danger menace, ne pouvant tout seul conjurer la tempête, se réunira, s’il est sage, avec tous ceux que le même péril met dans les mêmes intérêts…
Il est de la prudence de préferer les moindres maux aux plus grands, ainsi que de choisir le parti le plus sûr, à l’exclusion de celui qui est incertain. Il vaut donc mieux qu’un Prince s’engage dans une guerre offensive, lorsqu’il est le maître d’opter entre la branche d’olive et la branche de laurier, que s’il attendoit à des temps désesperés, où une déclaration de guerre ne pourroit retarder que de quelques moments son esclavage et sa ruine. »
Anti-Machiavel, ou Essai de critique sur le Prince de Machiavel. Zuerst Den Haag 1740.
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Nach diesen Maßstäben war der Irakkrieg der USA kein gerechter Krieg, ein möglicher Militärschlag gegen den atomar rüstenden Iran wäre es dagegen sehr wohl.
Halten wir außerdem fest, dass von den vier Kriegen, die Friedrich selbst geführt hat, höchstens einer, der Siebenjährige, nach Friedrichs eigenen Maßstäben als gerecht gelten kann.
Gerecht denken und gerecht handeln sind zwei paar Schuhe. Ein altbekanntes Phänomen nicht nur in der Politik.
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